07.05.2015

Malcolm Mackay – Der Killer hat das letzte Wort

(«How a Gunman Says Goodbye», Mantle / Macmillan, London, 2013)

Aus dem Englischen von Thomas Gunkel

2015, Fischer Taschenbuch / S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 370 Seiten


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Der erste Satz
Vorsicht auf der Treppe.

Das Buch
Der zweite Band der Glasgow-Trilogie ist eine praktisch nahtlose Fortsetzung des ersten Teils («Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter»). Schnörkellos, direkt und präzise zeichnet der junge Schotte Malcolm Mackay ein faszinierendes Panoptikum der Unterwelt von Glasgow. Rivalisierende Banden, die ihre Drogenterritorien rücksichtslos verteidigen und auszubauen versuchen, bilden den Hintergrund einer eigentlichen Mörderballade, in deren Mittelpunkt Calum MacLean steht. Der junge Killer ist das grosse Nachwuchstalent in der Stadt, und Peter Jamieson möchte ihn aus der Unabhängigkeit in seine Organisation holen. Denn sein Killer Frank MacLeod gilt zwar als der beste in der Stadt, doch er wird älter, und nach einer Hüftoperation musste er pausieren.

Die drei Monate haben sich ziemlich gezogen. Spanien war nett, aber das ist nicht Franks Stil. Rentner in der Sonne, das passt nicht auf ihn. Er braucht den Regen von Glasgow. Die Anspannung im Job. Den Nervenkitzel. Das ist sein Leben. Ach, echt gut, wieder zurück zu sein.

Doch dann geht Franks erster Job mit der neuen Hüfte schief. Calum muss die verfahrene Situation retten. Jamieson tut sich schwer, seinen alten Freund Frank aufs Abstellgleis zu schieben. Geht das überhaupt? Wie geht ein Killer in Pension? Kann ein verbissener Ermittler aus dieser Situation etwas herausholen? Und: Kann ein Killer eine feste Beziehung haben? Um solche Fragen kreist die spannende Geschichte, die sich praktisch ausschliesslich im geschlossenen Kreis des organisierten Verbrechens abspielt.
Man ist gespannt auf das Finale dieser Trilogie. Der dritte Band «The Sudden Arrival of Violence» ist auf Deutsch mit dem Titel «Die letzte Rache des Calum MacLean» auf das Frühjahr 2016 angekündigt.

Der Autor
Malcolm Mackay, *1981 in Stornoway, dem Hauptort der Insel Lewis and Harris, die zur Inselgruppe der Äusseren Hebriden vor der Westküste Schottlands gehört, musste die Schule mit 15 verlassen, weil er unter Myalgischer Enzephalomyelitis (ME; Chronisches Erschöpfungssyndrom) litt. Sein Debüt «The Necessary Death of Lewis Winter» (2013; Deutsch: «Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter», Fischer, 2014; ****), der erste Band der Glasgow-Trilogie, und die im gleichen Jahr erschienenen beiden weiteren Bände erregten einiges Aufsehen und machten ihn zum Shootingstar unter den neueren schottischen Autoren. Mackay lebt nach wie vor mit seinen Eltern in Stornoway.

Der letzte Satz

Betrachtet seine eigene Zukunft.