Aus dem südafrikanischen Englisch von Mechthild Barth
2015, btb Verlag/Random House, München, 543 Seiten
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Der erste Satz
In einem babykackegelben Ford Granada fahren sie die Strasse
entlang.
Das Buch
Eigentlich möchte es sich Fish Pescado – mit Vorname heisst er wirklich Bartolomeu, so nennt ihn aber nur seine Mutter – einfach ein
bisschen gut gehen lassen. Der Privatdetektiv in Kapstadt möchte ein bisschen
surfen, Zeit mit seiner Freundin Vicki verbringen, gut essen, dann und wann ein
Tütchen rauchen. Doch plötzlich wollen alle etwas von ihm, an allen Ecken und
Enden läuft etwas nicht so, wie es sollte. Sowohl Vicki wie sein Surfer-Kumpel Daro sind in irgendwelche üblen Geschichten verstrickt.
Mike Nicol macht mit seinem ersten Thriller nach der
eindrücklichen «Rache-Trilogie» dort weiter, wo er aufgehört hat. In seiner
beinharten, oft fast dokumentarisch wirkenden Erzählweise bringt er uns ein
Südafrika näher, in dem – ähnlich wie bei seinen Kollegen Deon Meyer und Roger
Smith – Gewalt und Korruption regieren. Jeder hat eine Leiche, wenn nicht einen
ganzen Leichenberg, im Keller. Wie in seinen vorherigen Romanen legt Nicol verschiedene Erzählstränge aus, wobei einer davon weit zurück
geht und eine Todesschwadron zu Apartheid-Zeiten begleitet, die sich dann nach
ein paar hundert Seiten mehr und mehr verbinden. «Bad Cop» ist keine leichte
Kost. Schnell, blutig, spannend. Eine rabenschwarze Geschichte, aus der nur
wenige einigermassen heil herauskommen.
Der Autor
Mike Nicol, *1951 in Kapstadt, studierte in Johannesburg und
arbeitete als Journalist. Als
Schriftsteller veröffentlichte er 1978 einen Gedichtband, es folgten mehrere
Romane und Sachbücher, darunter etwa «A Good-Looking Corpse, The World of Drum
– jazz and gangsters, hope and defiance in the townships of South Africa»
(1991) und die autorisierte Biografie «Nelson Mandela: the Authorised Portrait»
(2006; deutsch: «Mandela: Das Porträt»). In den 1990er-Jahren erschienen drei
Romane von Nicol, keine Krimis, bei Rowohlt auf Deutsch. Als Krimiautor machte
er seit 2008 mit der virtuosen «Rache-Trilogie» («Payback», «Killer Country»,
«Black Heart»; alle drei unter diesen Titeln auch auf Deutsch) von sich reden.
Mike Nicol lebt in Kapstadt, wo er an der Universität auch kreatives Schreiben
unterrichtet.
Der letzte Satz
«Das wissen wir nicht.»