(«Dead
Money», Blasted Heath, Glasgow, 2011; eine erste Version des Romans erschien
unter dem Titel «The Big Blind» 2004 bei Point Blank Press, Rockville MD, USA)
Aus dem
Englischen von Antje Maria Greisiger
2015, Polar
Verlag, Hamburg, 205 Seiten (mit einem Vorwort von Frank Göhre)
***1/2
Der erste
Satz
«… Ihr Spiel,
bitte …»
Das Buch
Im
Spielermilieu, das er aus seiner beruflichen Tätigkeit kennt, siedelte Ray
Banks diese Geschichte an. Alan Slater ist eigentlich Vertreter für
Doppelglasfenster in Manchester und lebt verheiratet in einem Vorort, doch
daneben lässt er sich gerne von seinem Kumpel Les Beale zum Saufen und Zocken
animieren. Auch wenn er meint, das Saufen sei nicht so sein Ding:
Ich
brauchte das nicht so wie Beale. Für mich gab es noch andere Dinge im Leben.
Ich war besser als er. Ich besass Disziplin. Ich hatte alles Griff.
Und
rückblickend war das wohl mein grösster Irrtum. Denn egal. wie sehr du meinst,
du hast alles im Griff – du hast es nie. Immer liegt da irgendetwas im Schatten
auf der Lauer und wartet nur darauf, dir in den Arsch zu beissen.
Eines Tages
läuft eine Pokerpartie bei Beale so grob aus dem Ruder, dass Slater ihm danach helfen muss,
eine Leiche zu entsorgen. Das bringt das Leben des Ich-Erzählers, der meinte, er
habe es eigentlich im Griff, ziemlich durcheinander.
Ganz in der
Noir-Tradition lässt Ray Banks seinen Protagonisten immer tiefer in einen
Strudel von Gewalt und Verzweiflung versinken. Es braucht zwar etwas Zeit, bis die
in eher derber Sprache erzählte Milieustudie so richtig Fahrt aufnimmt, doch
dann geht es zügig dem bösen Ende entgegen. Ein vielversprechender Anfang, der
Lust macht auch mehr von diesem Autor.
Der Autor
Ray Banks,
*1977 in Kirkcaldy, Schottland, arbeitete unter anderem als Croupier in einem
Casino. Seine Serie mit Privatdetektiv Cal Innes, deren erster Band «Saturday’s
Child» 2006 erschien, hat in Grossbritannien Kultstatus. 2004 debütiere Banks
mit dem Roman «The Big Blind», den er später stark überarbeitete und als «Dead
Money» neu herausbrachte. Ray Banks lebt als Autor in Edinburgh.
Der letzte
Satz
Aber es
klang eher nach mir.
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