14.12.2011

Urban Waite: «Schreckensbleich»

(«The Terror of Living»,
Little, Brown and Company, 2011)
Aus dem Amerikanischen
von Marie-Luise Bezzenberger
2011, Knaur Taschenbuch Verlag, 363 Seiten

***½

Der erste Satz
Der Junge hatte von Seattle aus einen Bus nach Norden genommen. 

Das Buch
Der Junge, der von Seattle aus einen Bus nach Norden genommen hat, wird nicht alt. Er wird vom ehrgeizigen Deputy Bob Drake, der in seiner Freizeit in den Bergen nahe der kanadischen Grenze Jagd auf Drogenschmuggler macht, erschossen. Phil Hunt, mit dem der Junge unterwegs ist, entkommt. Aber ohne die Drogen. Hunt kennt Drakes Vater. Der war Sheriff. Und schmuggelte Drogen. Jetzt sitzt er. Und sein Sohn jagt Drogenschmuggler. Die Auftraggeber sind sauer, dass die Lieferung ausbleibt. Sie geben Hunt einen neuen Auftrag. Und hetzen ihm gleichzeitig einen Killer auf die Fersen: einen psychopathischen Metzger mit einem Koffer voller Messer.
«The Terror of Living» – auf Deutsch mit dem Idiotentitel «Schreckensbleich» versehen – ist ein starkes Debüt. Drake und Hunt sind subtil gezeichnete Figuren: Menschen, die es nicht leicht hatten im harten Leben, aber eigentlich niemandem Schlechtes wollen. Manchmal wird der Roman da etwas pathetisch. Kontrastiert wird das durch wüste Schlachterszenen, wenn der Killer zur Tat schreitet. Ich bin gespannt, wie sich Urban Waite weiterentwickeln wird.

Der Autor
Urban Waite, *1980, studierte Mathematik und Naturwissenschaften. Er lebt in Seattle, wo er auch aufgewachsen ist. «The Terror of Living» ist sein erster Roman. 

Der letzte Satz
Er sah, wie der Truck vom Parkplatz fuhr und die Strasse hinaufrollte, und als er ausser Sicht war, liess er den Motor an, wendete und fuhr zurück in die Richtung, aus der er gekommen war.


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