(«Whiskey Sour», Hyperion, 2004)
Aus dem Amerikanischen von Peter Zmyj
2014, AmazonCrossing, Luxemburg, 370 Seiten
***
Der erste Satz
Als ich bei dem 7-Eleven ankam, parkten dort bereits vier
Streifenwagen.
Das Buch
Die Jack-Daniels-Reihe von J. A. Konrath umfasst bereits
acht Bände, die letzten beiden sind 2012 («Mr. K», im Original «Shaken») und
2013 («Kite», im Original «Stirred») auf Deutsch erschienen. «Der
Lebkuchenmann» ist der erste Roman der Reihe, der jetzt nach-geliefert wurde,
der zweite erscheint dieser Tage («Guter Bulle, böser Bulle», im Original
«Bloody Mary).
Lieutenant Jack Daniels ist Mordermittlerin bei der Polizei
in Chicago, und «heissen Sie wirklich Jack Daniels?» gehört zu den Fragen, die
sie am meisten hört.
Als Jacqueline Streng Alan Daniels heiratete, wurde sie Jack
Daniels. Seitdem bekam ich das gleichnamige Getränk flaschenweise als Geschenk,
und die Leute schienen das auch noch witzig zu finden. Da ich nicht vorhatte,
einen Schnapsladen aufzumachen, musste ich wohl ober übel auf den Geschmack
kommen und das Zeug selbst trinken.
Im ersten Band, wie auch in den späten, bekommt Jack Daniels
es mit einem irren Serienkiller zu tun, der es auch auf sie abgesehen hat. Dazu
kommt, dass ihr Freund gerade aus ihrer Wohnung ausgezogen ist und sich mit
einem Notizzettel verabschiedet hatte. Also hat sie allen Grund, zum Getränk,
dessen Namen sie trägt, zu greifen. J. A. Konrath hat schon in seinem Debüt
einen witzigen Ton drauf, ganz nach seinem Credo, «Unterhaltungsliteratur» zu
produzieren, «die man im Urlaub am Strand liest und die Humor und Spannung
vereint». Das liest dann mitunter etwa so:
«Hallo Robertson.» Ich nickte dem uniformierten Kollegen zu.
«Das mit ihrem Vater tut mir leid.»
Er zuckte nur mit den Schultern. «Er war siebzig, und wir
haben ihm immer gesagt, dass ihn Fast Food eines Tages umbringen wird.»
«Herzinfarkt?»
«Nein, ein Pizzalieferant hat ihn überfahren.»
Daneben geht es aber knallhart zur Sache, und Konrath versteht es auch, Spannung aufzubauen. «Ich sehe mich nicht so sehr als Schrift-steller, sondern
vielmehr als Unterhalter», stapelt Konrath im eigens für die späte deutsche
Ausgabe seines Erstlings beige-steuerten Vorwort tief. «Ich setzte mir mit
diesem Buch das Ziel, die witzigen Sprüche und den schrägen Humor meiner
Lieblingskomödien mit dem furchteinflössenden Nervenkitzel von Thrillern und
Horrorromanen zu kombinieren.» Nun, mindestens das ist ihm gelungen. Das
Serienkillerschema ist zwar langsam etwas ausgelutscht, aber die Lektüre ist
ziemlich vergnüglich.
Der Autor
J. A. (Joseph Andrew) Konrath, *1970 in Stokie, Illinois,
hat nach eigenen Angaben auf seiner Webseite 24 Romane und über 100
Kurzgeschichten verfasst. Für seine ersten neun Romane habe er in den zwölf
Jahren nach seinem Abschluss am Columbia College in Chicago annähernd 500
Absagen von Verlagen erhalten. Der erste Band der Jack-Daniels-Reihe, «Whiskey
Sour» («Der Lebkuchenmann»), war 2004 der erste publizierte Roman. Neben der
inzwischen acht Bände umfassenden Jack-Daniels-Serie publiziert Konrath unter
dem Pseudonym Jack Kilborn Horrorromane, von denen mehrere auch auf Deutsch
erschienen sind. Die Gesamtauflage seiner Bücher liegt inzwischen bei mehreren Millionen; er hat via Amazon auch über eine Million eBooks verkauft.
Der letzte Satz
«Ich hasse den Laden jetzt schon.»
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