Aus dem Amerikanischen von Jürgen Bürger
2014, Heyne, 412 Seiten
*** 1/2
Der erste Satz
Frank Meyer klappte seinen Computer zu, als die früh
einsetzende winterliche Dunkelheit sein Haus in Westwood, Kalifornien, nahe dem
Campus der UCLA in Dämmerlicht tauchte.
Das Buch
Erfreulich, dass letztes Jahr die Übersetzung der Bücher von
Robert Crais – durch den versierten, kompetenten und stilsicheren Jürgen Bürger
– wieder aufgenommen wurde, auch wenn die deutschen Fassungen nun nicht in der
Originalreihenfolge kommen. Crais zählt mit seiner Serie um Elvis Cole und Joe
Pike zu den wichtigsten Autoren der hartgesottenen Noir-Schule in der Tradition
von Hammett, Chandler & Co. «Gesetz des Todes» bedient jedoch nicht das
klassische Privatdetektivgenre. Anders als in den frühen Romanen der Serie
steht hier nicht Elvis Cole, sondern sein Partner Joe Pike, Ex-Söldner und Mann
fürs Grobe, im Vordergrund. Einer «seiner Jungs» aus der Söldnertruppe aus
früheren Tagen, der inzwischen längst ein bürgerliches Familien- leben geführt
hat, wird mit seiner ganzen Familie und dem Kindermädchen umgebracht. Pike will
die Täter finden. Und er will sie finden, bevor sie der Polizei in die Hände
fallen. Auch wenn er den alten Kumpel Frank viele Jahre nicht mehr gesehen hat.
Daraus entwickelt sich eine knallharte, actionreiche Geschichte. Auch wenn
andere Romane der Serie mehr Tiefe haben, sorgen auch hier, wie immer bei
Crais, vor allem auch die coolen Dialoge und der trockene Humor für Lesespass.
Der Autor
Robert Crais, *1953 in Independence, Louisiana, studierte
Maschinenbau. Mit 23 ging er nach Hollywood, wo er zunächst als Dreh- buchautor
fürs Fernsehen arbeitete (unter anderem für Serien wie «Hill Street Blues»,
«Quincy», «Cagney & Lacey» und «Miami Vice»). 1987 veröffentlichte er
seinen ersten Roman «The Monkey’s Raincoat» (auf Deutsch 1989 als «Die
gefährlichen Wege des Elvis Cole» bei Bastei-Lübbe). Die
Elvis-Cole/Joe-Pike-Serie umfasst inzwischen 15 Romane, 7 davon sind bis 2004 auch
auf Deutsch erschienen; 2013 erschien dann «Strasse des Todes» (im Original:
«Taken», 2012). Von den vier Nicht-Cole/Pike-Romanen sind zwei auf Deutsch
erschienen. Crais’ Werke sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Er
lebt in Santa Monica, Kalifornien.
Der letzte Satz
«Pike. P-I-K-E.»
«Pike. P-I-K-E.»
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