06.08.2014

Mike Nicol – Black Heart

(«Black Heart», Umuzi, Cape Town, 2011)

Aus dem südafrikanischen Englisch von Mechthild Barth

2014, btb, 479 Seiten

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Der erste Satz
Schemenhafte Aufnahmen einer Überwachungs- kamera, schwarz-weiss.

Das Buch
Irgendwie läuft alles schief bei Complete Security in Kapstadt. Mace und Pylon, die die Sicherheitsagentur gemeinsam führen holen ein amerikanische Paar – Ureinwohner, die in Südafrika ins Casino-Geschäft einsteigen wollen – am Flughafen ab und fahren sie zu ihrer Unterkunft. Unterwegs erfahren sie beiläufig, dass das Paar massiv bedroht wurde, das aber nicht so ernst nahm.

«Wir kennen das. Man droht uns damit, uns zu skalpieren, und dann passiert nichts.»
«Hier läuft das anders», widersprach Mace. «Wenn man hier so etwas sagt, meint man das meistens so.»
«Wir haben hier nämlich ein Problem namens Ausländerfeindlichkeit», fügte Pylon hinzu. «Haben Sie vielleicht schon in den Nachrichten gehört. Man stranguliert Leute. Verbrennt sie mit Autoreifen um den Hals. Sorgt im Fernsehen für effektvolle Bilder.»
(…)
«Wir verstehen», erklärte Dancing Rabbit, «dass hier Recht und Ordnung herrscht. Es gibt eine Verfassung. Grundrechte. Eine Demokratie.»
«Stimmt, all das gibt es, Madam. Auf dem Papier. In Wirklichkeit bedeutet das aber nicht das Geringste. In Wirklichkeit müssen wir uns um alles selbst kümmern.»

Am Ziel der Fahrt angekommen, kommt es zu einer Schiesserei, die Frau wird entführt. Und schnell kommt es noch schlimmer. Denn die skrupellose Anwältin Sheemina February, die schon Maces Frau ermorden liess (im vorherigen Band der dreiteiligen Reihe), holt jetzt zum finalen Schlag gegen Mace aus.
«Black Heart» ist das Finale der «Rache-Trilogie» des südafrikanischen Autors Mike Nicol nach «Payback» (2008; auf Deutsch unter dem gleichen Titel 2011) und «Killer Country» (2010; auf Deutsch unter dem gleichen Titel 2012).
Wie in den vorangegangenen Folgen baut Nicol auch hier geschickt verschiedene Handlungs- stränge auf, die dann mit der Zeit zusammen- kommen. Actionreiche Handlung, pointierte Dialoge, ein lakonischer Ton und beiläufig allerhand Politisches und Soziales aus der neueren Geschichte Südafrikas machen auch Teil drei zu einem starken Thriller.

Der Autor
Mike Nicol, *1952 in Kapstadt, studierte in Johannesburg und arbeitete als Journalist.  Als Schriftsteller veröffentlichte er 1978 einen Gedichtband, es folgten mehrere Romane und Sachbücher, darunter etwa «A Good-Looking Corpse, The World of Drum – jazz and gangsters, hope and defiance in the townships of South Africa» (1991) und die autorisierte Biografie «Nelson Mandela: the Authorised Portrait» (2006; deutsch: «Mandela: Das Porträt»). In den 1990er-Jahren erschienen drei Romane von Nicol, keine Krimis, bei Rowohlt auf Deutsch. Sein aktuellster Kriminalroman, «Of Cops & Robbers» (2013) ist bei btb auf Deutsch als «Bad Cop» für Februar 2015 angekündigt. Mike Nicol lebt in Kapstadt, wo er an der Universität auch kreatives Schreiben unterrichtet.

Die letzten Sätze
«Ich sag, das mit Ihrem Auto, ag, Mann, das ist, kurz gesagt, aus. Die Karre ist erledigt, finito, hinüber, Mann, ek se. Aus, vorbei. Sie wissen, was ich meine, Mann? Ende der Fahnen- stange.»



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