Aus dem Afrikaans von Stefanie Schäfer
2014, Rütten & Leoning, Berlin, 440 Seiten
***1/2
Der erste Satz
Der Regen prasselte auf das Wellblechdach.
Das Buch
Benny Griessel, Ermittler bei der Polizei-Einheit «Valke» in
Kapstadt, bleibt trocken im vierten Roman, in der er die Hauptperson ist. Nur
haarscharf entgeht er aber dem Absturz. Er ist kürzlich mit der Sängerin Alexa
zusammen- gezogen, auch sie trockene Alkoholikerin, obwohl in sein AA-Mentor
davor gewarnt hat. Und selbst findet er das jetzt auch einen «Riesenfehler».
Und beruflich ist er wieder einmal voll gefordert. Ausländische Profikiller
haben auf einem Weingut Bodyguards erschossen und den Mann, denn diese
beschützen sollten, offenbar entführt. Bald stellt sich heraus, dass der
Entführte mit falschen Papieren reiste und sowohl ein britischer wie ein
südafrikanischer Geheimdienst mehr wissen und die Polizei aus dem Fall drängen
wollen. Doch Griessel und seine engsten Mitstreiter, die kleine, dicke Mbali
Kaleni und der modische, überempfindliche Vaughn Cupido – «ein Trampel, ein
Windhund und ein Säufer», wie der Chef das Trio sieht –, bleiben dran. Der entführte
Brite ist Mathematikprofessor und hat einen Algorithmus geschrieben, mit dem
Geldströme in der Bankenwelt überwacht werden können, um Terroristen und andere
Verbrecher aufzuspüren. Doch offenbar sind auch manche Politiker und
Regierungen davon nicht so begeistert.
Die interessanteste Figur in «Cobra» ist der blutjunge
Taschendieb Tyrone Kleinbooi, der zufällig das Portemonnaie klaut, in dem das
steckt, was die Killer suchen. So gerät er ins Fadenkreuz versierter Profis und
muss versuchen, diese auszutricksen, um sich und seine Schwester zu retten.
Meyer erzählt wie gewohnt spannend und mit vielen Einblicken in das Südafrika nach der Apartheid und dem Bürgerkrieg. «Cobra» mag nicht sein bestes Buch sein, lesenswert ist es aber allemal noch.
Meyer erzählt wie gewohnt spannend und mit vielen Einblicken in das Südafrika nach der Apartheid und dem Bürgerkrieg. «Cobra» mag nicht sein bestes Buch sein, lesenswert ist es aber allemal noch.
Der Autor
Deon Meyer, *1958 in Paarl, Südafrika, war unter anderem
Reporter, Werbetexter und Creative Director. Sein erster Roman erschien 1994.
Anders als viele südafrikanische Autoren schreibt er nicht auf Englisch sondern
in seiner Muttersprache Afrikaans; die Dialoge können aber auch auf Englisch,
Xhosa und Zulu sein – Meyer gibt sie so wieder, wie sie im vielsprachigen
Südafrika stattfinden. Neben vier Krimis mit Benny Griessel als Hauptfigur – er
kommt schon in anderen Büchern am Rande vor – sind fünf weitere Thriller von
Meyer auf Deutsch erschienen. Meyer lebt in Stellenbosch
Der letzte Satz
Und dann hörte er sie lachen.
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