19.10.2015

J. A. Konrath – Die Scharfschützen

(«Fuzzy Navel», Hyperion, New York, 2009)

Aus dem Amerikanischen von Peter Zmyj

2015, AmazonCrossing, Luxemburg, 333 Seiten

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Der erste Satz
Es ist still in den Vororten

Das Buch
J. A. Konrath sagt von sich selbst, er sei bekannt für «fast action, snappy dialog, laugh aloud comedy, and nail biting terror, often all on the same page». Seine Serie um Jacqueline «Jack» Daniels von der Mordkommission in Chicago will unterhalten, und das tut sie durchaus. Beim zuletzt auf Deutsch erschienen Band «Die Scharfschützen» schwindet der Lesespass aber leider rasch. Dabei wäre die Anlage ja durchaus interessant gewesen, über die der Autor in einem kurzen Vorwort erklärt:

Dieses Buch war eine meiner grössten Ideen. Es ist in Echtzeit geschrieben, das heisst, eine Minute im Text entspricht einer Minute im wirklichen Leben. Für die Lektüre benötigt man etwa acht Stunden. Die Handlung dauert ebenso lange und spielt überwiegend an einem Schauplatz, nämlich Jacks Haus.

Jack wird in ihrem Haus, zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Freund, von einer aus der forensischen Psychiatrie ausgebrochenen Psychopathin, die wir aus früheren Folgen der Reihe kennen, bedroht. Gleichzeitig bringen sich um das Haus psychopathische Scharfschützen in Stellung, die das gleiche Ziel wie die eingedrungene Frau verfolgen: Jack Daniels umzubringen, aber dabei auch noch ein bisschen Spass zu haben.
Das artet ziemlich schnell in einen puren Gewalt-Slapstick aus, der immer absurder wird. Ernst nehmen kann man das nicht, lustig ist es rasch auch nicht mehr. Und beginnt sich ergo zu langweilen. Konrath stellt sich das anders vor:
Ich hoffe, Sie haben beim Lesen dieses Buches den gleichen Mordsspass, den ich hatte, als ich es schrieb.
Leider nicht.

Der Autor
J. A. (Joseph Andrew) Konrath, *1970 in Stokie, Illinois, hat nach eigenen Angaben auf seiner Webseite 24 Romane und über 100 Kurzgeschichten verfasst. Für seine ersten neun Romane habe er in den zwölf Jahren nach seinem Abschluss am Columbia College in Chicago annähernd 500 Absagen von Verlagen erhalten. Der erste Band der Jack-Daniels-Reihe, «Whiskey Sour» («Der Lebkuchenmann»), war 2004 der erste publizierte Roman. Neben der inzwischen acht Bände umfassenden Jack-Daniels-Serie publiziert Konrath unter dem Pseudonym Jack Kilborn Horrorromane, von denen mehrere auch auf Deutsch erschienen sind. Die Gesamtauflage seiner Bücher liegt inzwischen bei mehreren Millionen; er hat via Amazon auch über eine Million eBooks verkauft.

Der letzte Satz
«Das verspreche ich dir.»



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