(«Suspect», Putnam, New York, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Bürger
2015, Wilhelm Heyne Verlag, München, 430 Seiten
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Der erste Satz
Maggie starrte Pete mit gespannter, ungeteilter
Aufmerksamkeit an.
Das Buch
Robert Crais ist auf den Hund gekommen. In diesem Roman
pausieren Elvis Cole und Joe Pike, sonst seine Serienhelden. Die Hauptfiguren
sind Scott James, ein Cop in Los Angeles, und Maggie, ein Schäferhund.
Maggie war bei den Marines, bildete mit Pete ein Team. In
Afghanistan gerieten sie in einen Hinterhalt und wurden angeschossen. Maggie
überlebte, Pete nicht.
Zurück in den USA kommt Maggie, die von den Militärs
ausgemustert wurde, versuchsweise zur Polizeihundestaffel in Los Angeles. Dort
bereitet sich Scott James auf seine Rückkehr in den Polizeidienst vor. Bei
einer Schiesserei ist seine Partnerin erschossen worden, er wurde schwer
verletzt. Nachdem er wieder auf den Beinen ist, will Scott keinen Partner mehr,
und so kommt er auf den Hund.
Scott und Maggie haben viel gemeinsam. Beide wurden angeschossen
und überlebten. Beiden geht es nicht so gut, wie sie vorgeben, psychisch wie
körperlich; beide versuchen ihr Hinken zu kaschieren. Sie verstehen sich.
Scott will die Mörder seiner Partnerin finden, doch dann
ziehen ihn die Beamten für interne Ermittlungen aus dem Verkehr. Scott macht
auf eigene Faust weiter.
Wer Hunde nicht mag oder mit Hunden nichts anfangen kann,
wird wahrscheinlich mit diesem Roman auch nicht viel anfangen können. Crais
erzählt zwischendurch sogar aus der Sicht des Hundes. Er tut dies sehr
fachkundig und einfühlsam. Wie Scott und Maggie zu einem Rudel werden, ist eine
sehr emotionale Geschichte. Daneben ist aber auch dieser Roman wie jedes Werk von Crais:
knallhart und spannend, mit guten Dialoge und trockenem Humor.
Der Autor
Robert Crais, *1953 in Independence, Louisiana, studierte
Maschinenbau. Mit 23 ging er nach Hollywood, wo er zunächst als Drehbuchautor
fürs Fernsehen arbeitete (unter anderem für Serien wie «Hill Street Blues»,
«Quincy», «Cagney & Lacey» und «Miami Vice»). 1987 veröffentlichte er
seinen ersten Roman «The Monkey’s Raincoat» (auf Deutsch 1989 als «Die
gefährlichen Wege des Elvis Cole» bei Bastei-Lübbe). Die Elvis-Cole/Joe-Pike-Serie
umfasst inzwischen 16 Romane, 9 davon sind bisher auf Deutsch erschienen.
Crais’ Werke sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Er lebt in
Santa Monica, Kalifornien.
Der letzte Satz
Sie waren ein Rudel, und beide wussten sie das.
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