10.09.2014

Nic Pizzolatto – Galveston

(«Galveston», Scribner, 2010)

Aus dem Amerikanischen von Simone Salitter und Gunter Blank

2014, Walder + Graf bei Metrolit, Berlin, 243 Seiten


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Der erste Satz
Der Arzt hat Bilder von meiner Lunge gemacht.

Das Buch
Die Bilder, die der Arzt von Roy Cadys Lunge gemacht haben, sehen nicht gut aus. Cady ist in den späten 1980er-Jahren in New Orleans als Schläger und Killer für den aus Osteuropa stammenden Gangster Stan Ptitko tätig.

Stan hat die Züge eine brandschatzenden Kosaken, und wenn die Sowjets damals tatsächlich Leute gehabt haben, die ihren Opfern glühende Kleiderbügel in die Harnröhre schoben, mussten das Typen wie Stanislaw Ptitko gewesen sein.

Ptitko schickt Cady zu einem Job, der sich als Falle erweist. Doch Cady kommt davon und rettet dabei auch eine junge Frau. Zusammen ergreifen sie die Flucht, die sie nach Galveston an der Küste in Texas führt. Als zwanzig Jahre später ein Typ nach dem zwischenzeitlich zum Krüppel geschlagenen Cady sucht, erinnert er sich an die Zeit der Flucht.
Nic Pizzolatto entwickelt daraus eine melancholische Geschichte, die trotz brutalen Momenten mehrheitlich sentimental wenn nicht gar romantisch ist. Ein hervorragend erzählter, sehr stimmungsvoller Roman in der Noir-Tradition, der keinen typischen Krimi- oder Thriller-Strukturen folgt.

Der Autor
Nic Pizzolatto, *1975 in New Orleans, ist als Erfinder und Autor der vielgerühmten TV-Serie «True Detective», deren Ausstrahlung Anfang 2014 begann, bekannt geworden. Bereits 2010 hat er seinen ersten Roman, «Galveston», publiziert, der jetzt auch auf Deutsch erschienen ist.

Der letzte Satz
Und ich hatte befürchtet, ich würde ewig leben.


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