(«Japantown», Simon & Schuster, New York, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Joannis Stefanidis
2014, Heyne Taschenbuch, 591 Seiten
***1/2
Der erste Satz
Zwei Rottöne stachen mir in der Einkaufsmeile von Japantown
ins Auge, als ich dort eintraf.
Das Buch
Jim Brodie handelt in San Francisco mit Antiquitäten und
Kunst vorwiegend asiatischer Herkunft. Daneben ist er aber auch Inhaber einer
Sicherheitsagentur in Tokio, die sein verstorbener Vater gegründet hatte. Da
Brodie in Japan aufgewachsen ist, zieht ihn ein Freund, der Lieutenant beim San
Francisco Police Departement ist, als Berater bei, als in Japantown, San Franiscos Japanerviertel, eine japanische Familie regelrecht hingerichtet wird. Ein
Kanji, ein japanisches Schriftzeichen, das am Tatort hinterlassen wird, ist der
einzige Hinweis. Das gleiche Zeichen hatte Brodie Jahre zuvor gefunden, als
seine Frau bei einem vermeintlichen Unfall ums Leben gekommen war. Es scheint
sich um eine Art Signatur zu handeln, die schon bei anderen Gewaltverbrechen
hinterlassen wurde. Brodie reist nach Japan und kommt einer mächtigen
Organisation auf die Spur. Diese bedroht auch sein Leben.
Bei Brodies Ermittlungen in Japan tauchen wir tief ein in
die japanische Lebensweise, Kultur und Geschichte, in der sich der Autor bestens auskennt
und die er entsprechend sachkundig erklären kann. Trotz dieser teils etwas gar
weit ausholenden Ausführungen, die das Buch auf fast 600 Seiten anschwellen
lassen, und des etwas zu künstlich konstruiert wirkenden Plots liest sich die
Geschichte bis zum Ende spannend. Als Debüt ist dieser Roman sehr beachtlich, und man ist gespannt, wie
Barry Lancet in den weiteren Folgen seinen Helden weiterentwickeln wird.
Der Autor
Barry Lancet (Alter nicht eruierbar), stammt aus Kalifornien. Er
zog vor rund 30 Jahren nach Japan, wo er mehr als 20 Jahre bei einem Verlag als
Herausgeber/Redaktor für Bücher über japanische Kunst und Kultur arbeitete.
Laut einzelnen Quellen lebt er in Tokio; die biografischen Angaben, die er und
seine Verlage verbreiten, geben darüber ebenso wenig Auskunft wie über sein
Alter. «Japantown» ist sein erster Roman; in den USA ist bereits die
Fortsetzung, «Tokyo Kill» erschienen, eine dritte Folge ist in Vorbereitung.
Der letzte Satz
Meine Tochter entwickelte sich in jeder Hinsicht, und ich
war froh, sie aufwachsen zu sehen.
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