28.07.2014

Barry Lancet – Japantown

(«Japantown», Simon & Schuster, New York, 2013)

Aus dem Amerikanischen von Joannis Stefanidis

2014, Heyne Taschenbuch, 591 Seiten

***1/2



Der erste Satz
Zwei Rottöne stachen mir in der Einkaufsmeile von Japantown ins Auge, als ich dort eintraf.

Das Buch
Jim Brodie handelt in San Francisco mit Antiquitäten und Kunst vorwiegend asiatischer Herkunft. Daneben ist er aber auch Inhaber einer Sicherheitsagentur in Tokio, die sein verstorbener Vater gegründet hatte. Da Brodie in Japan aufgewachsen ist, zieht ihn ein Freund, der Lieutenant beim San Francisco Police Departement ist, als Berater bei, als in Japantown, San Franiscos Japanerviertel, eine japanische Familie regelrecht hingerichtet wird. Ein Kanji, ein japanisches Schriftzeichen, das am Tatort hinterlassen wird, ist der einzige Hinweis. Das gleiche Zeichen hatte Brodie Jahre zuvor gefunden, als seine Frau bei einem vermeintlichen Unfall ums Leben gekommen war. Es scheint sich um eine Art Signatur zu handeln, die schon bei anderen Gewaltverbrechen hinterlassen wurde. Brodie reist nach Japan und kommt einer mächtigen Organisation auf die Spur. Diese bedroht auch sein Leben.
Bei Brodies Ermittlungen in Japan tauchen wir tief ein in die japanische Lebensweise, Kultur und Geschichte, in der sich der Autor bestens auskennt und die er entsprechend sachkundig erklären kann. Trotz dieser teils etwas gar weit ausholenden Ausführungen, die das Buch auf fast 600 Seiten anschwellen lassen, und des etwas zu künstlich konstruiert wirkenden Plots liest sich die Geschichte bis zum Ende spannend. Als Debüt ist dieser Roman sehr beachtlich, und man ist gespannt, wie Barry Lancet in den weiteren Folgen seinen Helden weiterentwickeln wird.

Der Autor
Barry Lancet (Alter nicht eruierbar), stammt aus Kalifornien. Er zog vor rund 30 Jahren nach Japan, wo er mehr als 20 Jahre bei einem Verlag als Herausgeber/Redaktor für Bücher über japanische Kunst und Kultur arbeitete. Laut einzelnen Quellen lebt er in Tokio; die biografischen Angaben, die er und seine Verlage verbreiten, geben darüber ebenso wenig Auskunft wie über sein Alter. «Japantown» ist sein erster Roman; in den USA ist bereits die Fortsetzung, «Tokyo Kill» erschienen, eine dritte Folge ist in Vorbereitung.

Der letzte Satz
Meine Tochter entwickelte sich in jeder Hinsicht, und ich war froh, sie aufwachsen zu sehen.

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